Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

MaschekMachek, Mascheck, MašecMašek, Massek, (Marie) Johanna (Nepomucena), geb. Prauschin, Prauß 

1764 in Böhmen, † 7. Nov. 1808 in Prag, Glasharmonikaspielerin und Pianistin. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie von ihrem späteren Ehemann, dem Chorleiter, Pianisten, Glasharmonikaspieler, Klavierlehrer und Komponisten Vinzenz Maschek (1755–1831). Bei öffentlichen Auftritten zeigte sich die Künstlerin nur zusammen mit ihrem Lehrer. Am 22. Juli 1781 erfolgte die Hochzeit. Für seine Frau komponierte Vinzenz Maschek zahlreiche Werke für Glasharmonika und Klavier und bemühte sich außerdem um die technische Weiterentwicklung des erstgenannten Instruments, dem er eine selbst konstruierte Klaviatur hinzufügte. Im Rahmen ihrer Auftritte führte Johanna Maschek diese Neuentwicklung vor.

1787 wurde eine gemeinsame Konzertreise nach Dänemark unternommen. Im September 1787 organisierte Vinzenz Maschek eine Musikakademie in Kopenhagen, bei der Johanna Maschek die Glasharmonika spielte. 1791 konzertierte das Ehepaar in Karlsbad und im Nostitz-Theater in Prag. Aus der Ehe gingen 16 Kinder hervor. Zwei Söhne wurden ausgezeichnete Musiker.

 

 

LITERATUR

Mittheilungen des Nordböhmischen Excursions-Clubs 1882, S. 264

Schönfeld, Gerber 2, Dlabacz, Sainsbury, Gathy, Schilling, Schilling Suppl., Riemann 1, New Grove 1, MGG 2000, New Grove 2001

CramerMus, S. 243

Freia Hoffmann, Instrument und Körper. Die musizierende Frau in der bürgerlichen Kultur, Frankfurt a. M. u. Leipzig 1991.

Rodney Winther, An Annotated Guide to Wind Chamber Music, for six to eighteen players, Miami 2004.

Jiří Mikuláš, „Der Prager Komponist Vinzenz Maschek (1755–1831) und Sachsen", in: Musiker-Migration und Musik-Transfer zwischen Böhmen und Sachsen im 18. Jahrhundert, hrsg. von Hans-Günter Ottenberg u. Reiner Zimmermann, Dresden 2012, S. 103–109.

 

 

HB/BK

 

© 2008/2022 Freia Hoffmann