Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Willmann, (Maria Anna Magdalena) gen. Caroline, verh. Lehmann-Willmann

Get. 25. Febr. 1796 in Wien, † 23. Febr. 1861 in Dresden, Pianistin und Sängerin. Ihr Vater war der Flötist, Violinist und Violoncellist (Johann) Ignaz Willmann (1739−1815), ihre Mutter dessen zweite Ehefrau, die Sängerin (Maria Anna Tecla) gen. Marianne geb. de Tribolet (1772−1813), ihre Halbgeschwister waren der Violoncellist und Komponist Max (Maximilian Friedrich Ludwig) Willmann (1767−1813), die Pianistin (Maximiliana Valentina) Walburga Willmann, die Sängerin (Johanna) Magdalena Willmannn (1771−1801) und der Violinist Karl Willmann (1773−1811). In Kassel war Caroline Willmann, wie sie sich nannte, Schülerin von Felice Blangini (1781−1841). 15-jährig gab sie ihr Debut als Sopranistin und Pianistin. In einer Konzertbesprechung aus dem Jahre 1811 heißt es: „Als eine für ihr Alter (denn sie ist noch sehr jung) schon recht brave Klavierspielerin, hat sie schon mehreremal verdienten Beyfall gefunden“ (AMZ 1811, Sp. 539). Von 1814 bis 1816 war sie in Theatern in Budapest, Wien und Breslau als Primadonna engagiert, von 1816 bis 1825 wirkte sie als Sängerin in Wien, München, Stuttgart, Dresden und Berlin, 1830 gab sie Gesangsunterricht in Bayreuth. 1849 ist sie kurzzeitig in Kassel nachgewiesen. Verheiratet war sie mit dem Sänger Karl-August Lehmann (um 1805−1867). Als Pianistin trat sie nicht mehr in Erscheinung.

 

LITERATUR

AmZ 1811, Sp. 539f.

Stoepel 1826f., S. 343

Schla/Bern (Art. Willmann, Maximilian), Wurzbach, Grove 1 (Art. Willmann, Familie), MGG (Art. Willmann, Ignaz), New Grove 1 (Art. Willmann, Familie), MGG 2000 (Art. Willmann, Familie), New Grove 2001 (Art. Willmann, Familie), OeML (Art. Willmann, Familie)

Karl Maria Pisarowitz, „Die Willmanns. Der restituierte Roman einer potenzierten Musikerfamilie“, in: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum XV (1967), S. 7−12.

Hans Jürgen Rade, „Europäische Paderbornerinnen und Paderborner: die Familien Heilborn und de Tribolet", in: Bilder lesen. Festschrift für Andreas Gaidt aus Anlass seiner Verabschiedung in den Ruhestand, hrsg. von Wilhelm Grabe, Paderborn 2025, S. 153−172.

 

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