Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Friese, (Amalie Johanna), Franziska, Franciska, verh. Völlmar,Vollmar, Völlmar-Friese, Vollmar-Friese

* 30. Okt. 1846 in Elbląg (Elbing, einst Westpreußen, heute im nördlichen Polen), Sterbedaten unbekannt, Violinistin. Sie war die Tochter von Herrmann Friese (1823–?), selbst Geiger und Leiter des Orchesters im damaligen Elbing. Der Name der Mutter ist unbekannt. Die Pianistin Ottilie Friese war ihre Zwillingsschwester, beide traten regelmäßig gemeinsam auf.

Ottilie und Franziska Friese; undat. Photographie von F. Jamrath.

Für den ersten Violinunterricht sorgte der Vater, später hatte Franziska Friese prominente Ausbilder: Vor 1861 war sie kurzzeitig Schülerin des böhmischen Meistergeigers Ferdinand Laub (der u. a. Liszts Konzertmeister in Weimar gewesen war, danach einen solchen Posten in der Berliner Königlichen Kapelle übernahm und daneben Primarius eines bekannten Streichquartetts wurde, 1832–1875). 1861 ging Herrmann Friese „mit seinen durch hohes instrumentales Talent sich auszeichnenden Zwillingstöchtern Franziska und Ottilie nach Leipzig, um denselben und ihren bereits zur Virtuosität gereiften Leistungen auf dem dortigen Conservatorium die Weihe der vollendeten Ausbildung geben zu lassen“ (Preussische Provinzial-Blätter 1866, S. 266). Franziska Friese war eine der ersten Geigerinnen überhaupt, die am Konservatorium in Leipzig studierten. Der Leipziger Inskriptionseintrag belegt, dass sie dort von Febr. 1861 bis Sept. 1862 sowie ein zweites Mal von Sept. 1864 bis Ostern 1865 eingeschrieben war. Am Institut erhielt sie Violinunterricht von Ferdinand David (1810–1873), sie bekam daneben in Pflichtfächern u. a. Unterweisungen von Franz Brendel (1811–1868), dem Nachfolger Schumanns als Redakteur der „Neuen Zeitschrift für Musik“. Bereits Ostern 1861 ließen sich „zwei Schwestern Friese“ (Prüfungen der Schüler und Schülerinnen des Conservatoriums der Musik zu Leipzig, Ostern 1861) in einer Prüfung hören. Sie spielten den ersten Satz aus Beethovens Violinsonate Nr. 7 op. 30 Nr. 2, die Prüfer bescheinigten ihnen eine„talentvolle Leistung“ (ebd.). In der kommenden Prüfung im Sept. 1861 wurden die Leistungen Franziska Frieses, die ein Violinkonzert d-Moll (wohl op. 35) ihres Lehrers David spielte, bereits als „sehr gut“ (ebd., Sept. 1861) beurteilt.

Ein solches Studium erbrachte nicht nur eine qualifizierte Ausbildung, sondern auch das Renommee als Absolventin des bekannten Leipziger Konservatoriums, und verschaffte schon während des Studiums eine gewisse Bekanntheit. So berichteten Musikzeitschriften zumindest nachrichtlich von Prüfungen und den sogenannten „Abendunterhaltungen“, und es dürfte der Karriere förderlich gewesen sein, dass etwa die „Neue Zeitschrift für Musik“ in ihrem Prüfungsbericht mit Blick auf Franziska Friese von einer „talentvollen, in bedeutendem Grade vorgeschrittenen Schülerin“ (NZfM 1862 II, S. 14) schreibt. Im Zusammenhang mit ihrem Ausbildungsort fiel der Name der Geigerin in jenem Jahr auch schon im Ausland. Die Londoner Zeitschrift „Athenæum“ weist in ihren Reflexionen über die „luckless and fruitless Royal Academy of Music“ (Athenæum 1862, S. 600) auf die Erfolge des Leipziger Konservatoriums hin: „Leipzig, again, continues to produce scholars who, in right of their culture, may almost rank as masters from the moment when they quit the Conservatory“ (ebd.). Unter den GeigerInnen, so das Blatt, würden zwei herausragen: „One, Fräulein Friese, though very young, is already almost the most attractive and complete female player on the instrument whom we can call to mind; being particularly excellent, among many other merits, in that composed management of time and accent which marks a first-class musical organization well developed“ (ebd.). An ihre Seite stellt das Blatt den damals ebenfalls in Leipzig studierenden späteren Violin-Star August Wilhelmj, den der Verfasser als nächsten „German wonder-player of his generation“ (ebd.) vorhersagt.

Bereits vor diesen Studien hatte Franziska Friese ihre öffentliche Karriere begonnen. So finden sich Belege, dass die Schwestern gemeinsam mit dem Vater 1859 mehrmals in Warschau auftraten, etwa in „Garten-Concerten unter der Direction des Herrn Hermann Friese“ (Warschauer Zeitung 10. Mai 1859). „Dieser Künstler hat in den von ihm und seinen talentvollen Töchterchen in den letzten Wochen gegebenen Concerten vielen und verdienten Beifall gefunden“ (ebd.). Eine Konzertanzeige aus Warschau klärt darüber auf, dass Franziska Friese dort gemeinsam mit ihrem Vater „Doppel-Variationen für die Violine“ (Warschauer Zeitung 7. Juli 1859) eines unbekannten Komponisten spielte. Im Jahr darauf gastierten die Schwestern Friese in Riga im Gymnasium.

Konzertanzeige für einen frühen (1859) Auftritt in Warschau,
gemeinsam mit ihrem Vater.

In der Studienpause zwischen 1862 und 1864 konzertierte Franziska Friese in mehreren deutschen Städten, wobei sie gleich im gewichtigen Gewandhauskonzert ihres Studienortes begann. Der Rezensent der „Neuen Berliner Musikzeitung“ vermutet „den Einfluss ihres Lehrers“, durch den „ihr, wie es scheint, im Gewandhaus-Concerte Gelegenheit geboten worden [ist], sich erfolgreich für fernere Kunstreisen in die musikalische Welt einzuführen“ (Bock 1862, S. 342). Bei allem freundlichen Grundton führt der Autor den Erfolg der Künstlerin auch auf ihr Alter zurück: „Vorläufig besitzt sie noch den ganzen Muth der Jugend und die volle kindliche Unbefangenheit, mit deren Hülfe sie munter darauf losstreicht“ (ebd.). Danach bereiste sie wohl erstmals den Westen des deutschen Raumes und begann ihre Konzertreise anscheinend in Bremen: „Die pikante Erscheinung einer Violinspielerin schickte uns Leipzig in einem jungen Fräulein Franziska Friese aus Elbing, welche mit ihrer Schwester Ottilie, die Clavierspielerin ist, soeben ihre Studien am Leipziger Conservatorium beendigt und ihre erste Kunstreise angetreten hat. Der Vortrag des Mendelssohn’schen Violinconcertes nach Joachim, David, Laub, Wieniawski war eine Kühnheit, die bei einem so jungen Mädchen auffallend ist. Die Spielerin hat aber so viel Gutes und so gut gelernt, daß sie sich tapfer und glücklich behauptete. Wenn Größe und Macht des Tons und Strichs noch nicht vorhanden waren, so erklärt sich das durch die Jugend, es gelang aber fast alles überraschend gut, besonders das Zarte und Anmuthige. […] Fräulein Friese betritt eine Laufbahn, die ihr viel Erfolg bringen kann, deren Gefahren aber sie glücklich vermeiden möge“ (Bremer Sonntagsblatt 1862, S. 381). Im Frühjahr 1863, so die „Signale für die musikalische Welt“, konzertierten die Schwestern Friese in Barmen und ließen sich dazu in Nachbarstädten wie Bielefeld, Dortmund, Hagen, Kleve, Wesel und Elberfeld hören. Auch nach dem zweiten Studiendurchgang – nun im Jahr 1865 – trat Franziska Friese mit ihrer Schwester in Barmen auf. 1866 verkünden die „Signale“, die Schwestern Friese hätten „im Laufe dieser Saison am Rhein, in Barmen, Elberfeld, Düsseldorf, Crefeld, Aachen etc. vielfach concertirt und überall durch ihre ausgezeichneten Leistungen glänzende Erfolge errungen“ (Signale 1866, S. 231). Aus Aachen vermeldet die „Niederrheinische Musik-Zeitung“ (1866, S. 389) den kürzlich vollzogenen Kauf einer Guarneri-Violine. 1867 waren die Schwestern in Bremen, Braunschweig, Potsdam und Köln sowie mutmaßlich in weiteren Städten des deutschen Westens zu hören und spielten zudem erneut im Leipziger Gewandhaus. Dort musizierte Franziska Friese laut „Signale“ „zuvörderst mit großer Intonations-Reinheit, und dann mit einer Bogen- und Fingergewandtheit, die schon sehr beträchtlich ist, der aber nur hie und da noch der letzte Schliff zu geben ist. Im Vortrag ließ sich zwar noch manches bloß Anstudirte, so wie auch einiges nicht vom feinsten Geschmack Diktirte gewahren; doch gaben sich daneben wiederum Spuren von ächtem, warmen [sic] und ihr eigen gehörigem Gefühl kund, die – besonders in den Adagio’s der angeführten Stücke – sehr angenehm wirkten“ (Signale 1867, S. 93). Die „Niederrheinische Musik-Zeitung“ urteilt aus Leipzig gar, dass Franziska Friese „aufs durchschlagendste bewies, dass sie durch ihren berühmten Lehrer, Herrn Concertmeister David, zur bedeutendsten Violinspielerin der Gegenwart erzogen worden sei“ (Niederrheinische Musik-Zeitung 1867, S. 85). In jener Zeit war die Bekanntheit der jungen Geigerin bereits so groß, dass, wie in einem Inserat in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ zu lesen ist, von ihr Porträts „in vorzüglichster photographischer Aufnahme“ (NZfM 1867, S. 64) angeboten wurden, wobei man dort daneben auch Bilder von so bekannten MusikerInnen wie Sophie Menter und dem Cellisten David Popper bewarb.

Noch in demselben Jahr reiste Franziska Friese weiter nach Berlin, wo sie „mit ungewöhnlichem Glück“ (NZfM 1867, S. 154), teilweise mit der Schwester Ottilie, in mehreren Konzerten auftrat und auch an den Philharmonischen Konzerten in der Singakademie teilnahm, wo sie ein Violinkonzert Viottis hören ließ. Berlin wurde zu einem Stützpunkt für ihre Konzerttätigkeit, hier trat sie auch 1868 und 1869 auf, wobei sie in jenen Jahren auch in Königsberg, Danzig, Braunschweig, Bonn, Hamburg, Breslau, Potsdam, Aachen und Krefeld spielte.

Die Berliner Rezensenten gingen teilweise kritisch mit ihr um. So spielte sie im Konzert der Pianistin Madeleine Johnson-Gräver den zweiten und dritten Satz aus Mendelssohns Violinkonzert „und gewann sich namentlich durch den Vortrag des Andante, welches sie mit edler Wärme und großer Reinheit spielte, verdienten Beifall. Weniger gelang das Finale; ihr Ton war zu kleinlich, das Material trat vielfach störend hervor und Alles machte einen etwas überhasteten Eindruck“ (NZfM 1867, S. 167). Der Rezensent der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“ hingegen zeigt sich angetan von Franziska Friese, „von der ich das Andante und Finale des Mendelssohn’schen Violinconcerts so vortrefflich hörte, wie nicht von vielen ihrer männlichen Collegen. Ihr markiger Ton und die Ruhe, mit der sie grosse Schwierigkeiten überwindet, sind nicht minder erfreulich, als die Innigkeit und der ächt musikalische Sinn, welche ihrem Vortrag eigen“ (AmZ 1867, S. 170). Nach einem Konzert des Berliner Domchores, bei dem die Geigerin Werke Joh. Seb. Bachs und die Chaconne von Tomaso Antonio Vitali spielte, schreibt wiederum die „Neue Zeitschrift für Musik“: „Frl. Friese […] wird durch ihre Leistungen jedenfalls eine noch höhere Wirkung erzielen, wenn sie ihren Ton von jenen unedlen Beimischungen und Manieren reinigt, welche seitens der Violinvirtuosen von Hause aus gewissen Unarten der Bühnensänger entlehnt, gegenwärtig Eigenthum der meisten Geigenspieler sind, wie z. B. falsches Portament, Tremoliren, plötzliches Abbrechen eines Tones und seine Fortsetzung auf einer anderen Saite, in einem anderen Klangregister etc. Frl. Friese artet bis jetzt glücklicherweise in Derartigem nicht aus, scheint sich jedoch nach dieser Seite hinzuneigen“ (NZfM 1869, S. 84). Ungeteiltes Lob erhält die Geigerin indes von der „Vossischen Zeitung“: „Kräftiger, ja großer und edler Ton, treffliche Technik, untadelhafte Reinheit und eine streng objektive, aber doch warme und lebendige Auffassung traten wiederum als die von ihr errungenen Eigenschaften hervor“ (zit. nach Signale 1867, S. 466). Letztlich entsteht aus den Berliner Rezensionen der Eindruck einer technisch reifen, solistischen Ansprüchen problemlos genügenden Musikerin, die sich nicht scheute, die Möglichkeiten des Instruments weithin zum persönlichen Ausdruck zu nutzen. Trotz der genannten Einschränkungen durch die Kritik konnte sich Franziska Friese selbst in der Stadt Joseph Joachims durchsetzen und innerhalb des reichen Berliner Konzertlebens, das auch andere Geiger, wie der 1867 zeitgleich auftretende, zu jener Zeit sehr bekannte Johann Christoph Lauterbach, besuchten, einen Namen machen.

1870 spielte Franziska Friese ein weiteres Mal in den Gewandhauskonzerten. Für die „Signale“ berichtet Eduard Bernsdorf: „Fräulein Friese hat, seitdem wir sie zuletzt gehört haben, ihre Technik nicht unbedeutend ausgefeilt und ausgemeißelt, ist an virtuosem Aplomb reicher geworden, und hat  was die Hauptsache ist  ihr ganzes musikalisches Wesen zu größerer Reife und Vertiefung gebracht“ (Signale 1870, S. 182). Daraufhin verpflichtete auch die Leipziger „Euterpe“ die Geigerin zum Konzert, dorthin kehrte die Geigerin schon im folgenden Jahr 1871 zurück. Inzwischen gewann Franziska Friese offenkundig weiter an öffentlicher Bekanntheit. Dies zeigt etwa die von dem Leipziger Verlag E. W. Fritzsch geschaltete Annonce von „Photographien in Visitenformat“ (FritzschMW 1870, S. 496), auf denen besonders bekannte Persönlichkeiten des Musiklebens im Porträt zu finden waren – auch der Name der Geigerin findet sich in der Liste.

Neben dem Auftritt in Leipzig spielte Franziska Friese 1871 auch in Weimar und Posen sowie – anscheinend erstmalig – in den Niederlanden, wo sie sich u. a. in Den Haag und Amsterdam hören ließ. Im Jahr darauf war sie einmal mehr in Bremen zu Gast, wo sie Bruchs Violinkonzert sowie Vieuxtemps' Fantasie-Caprice darbot. Von demselben Komponisten spielte sie 1873 in Mannheim ein Adagio und Rondo, dazu das Violinkonzert e-Moll Mendelssohns. Nun besuchte Franziska Friese erstmals London, wo sie im Frühling jenes Jahres u. a. im Crystal Palace (etwa mit dem Adagio aus Spohrs Violinkonzert Nr. 9 op. 55), bei der Schubert Society (dort eine Beethoven-Sonate und ein Klaviertrio Schumanns) und im Hanover Square Room in Ernst Pauers historischem Konzert (u. a. mit dem Konzertgeber eine Bach-Sonate) spielte. Bemerkenswert ist zudem ihre Teilnahme an einem der Konzerte Clara Schumanns in der St. James' Hall. Soweit vorliegend, war die Aufnahme der Geigerin in England durch die Presse freundlich. Die „Signale“ charakterisieren: „Fräulein Friese, deren einfach-kindliches Wesen den Engländern sehr zusagt, ist auch, wie man uns schreibt, mehrfach veranlaßt worden Stunden zu geben, welche ihr mit einer Guinee honorirt werden“ (Signale 1873, S. 232). In einem Konzert in der Chelsea Congregational Church spielte sie mutmaßlich erstmals gemeinsam mit dem niederländischen Pianisten Henri Völlmar (Beethovens Kreutzer-Sonate Nr. 9 A-Dur op. 47).

1875 melden die „Signale“ (S. 170) aus London die Heirat Franziska Frieses mit eben diesem Henri Völlmar (1853–1939), einst u. a. Schüler von Carl Tausig und Dionys Pruckner. Bis 1876 scheinen beide an der Themse gelebt zu haben, dann traten sie eine gemeinsame Konzertreise durch Deutschland an. Zunächst in Krefeld, dann in Berlin und Braunschweig spielte die Geigerin solistisch (an beiden Orten mit dem Konzert Nr. 8 a-Moll op. 47 in Form einer Gesangsscene Louis Spohrs), während ihr Ehemann ebenfalls mit solistischem Repertoire auftrat. Einigen Zeitungsanzeigen zufolge, mit denen die sich Ende Dez. 1876 und Anfang Jan. 1877 anschließenden Konzerte in Amsterdam beworben wurden, lebten die beiden nun in Krefeld.

Konzertanzeige, Algemeen Handelsblad [Amsterdam] 31. Dez. 1876.

1878 ist in den „Signalen“ zu lesen, dass sich die Geigerin „mit ihrem Gatten, dem Pianisten Herrn Völlmar, seit einiger Zeit im Haag, der Vaterstadt desselben, niedergelassen“ (Signale 1878, S. 508) habe. Franziska Völlmar-Friese wurde nun zu einem Bestandteil des niederländischen Musiklebens. So wissen die „Signale“ (ebd.) von Konzerten in mehreren dortigen Städten zu berichten und heben insbesondere das Zusammenwirken mit Anton Rubinstein hervor, mit dem sie dessen „neue Claviersonate mit Violine in Hmoll“ (ebd.; Violinsonate Nr. 3 h-Moll op. 98 (1876)) mehrmals erfolgreich musiziert habe.

Im Laufe der 1880er Jahre war von Franziska Völlmar-Friese kaum noch etwas zu lesen. Um 1890 herum erschien sie indes erneut in der Öffentlichkeit. So spielte sie 1889 im Rahmen der Nederlandse Toonkunst-Vereeniging und konzertierte noch Ende 1892 im Amsterdamer Paleis voor Volksvlijt mit Mendelssohns Violinkonzert. Zudem scheint es weiterhin Verbindungen nach Krefeld gegeben zu haben, wo sie noch in den 1890er Jahren Matineen veranstaltete. Möglicherweise ist sie in diesen Jahren wieder nach Krefeld zurückgezogen. Denn über eine Aufführung von Bachs Matthäuspassion ebendort ist in den „Signalen“ zu lesen: „Das Violinsolo spielte Frau Vollmar-Friese aus Crefeld“ (Signale 1894, S. 457). Informationen über die spätere Karriere und den weiteren Lebensweg der Geigerin liegen zurzeit nicht vor.

Franziska Friese, undat. Photographie von August Brasch.

LITERATUR

Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, Bibliothek/Archiv: Inskription A I.2, 876, Zeugnis A I.3, 876

Algemeen Handelsblad [Amsterdam] 1876, 24., 25., 31. Dez.; 1877, 4., 6., 11. Jan.; 1889, 9. Mai; 1892, 24. Nov.

AmZ 1864, Sp. 331; 1866, Sp. 307; 1867, Sp. 34, 50, 84, 123, 156, 160, 170, 194, 315, 378, 401; 1868, Sp. 87, 135; 1869, Sp. 30; 1871, Sp. 718

The Athenæum 1862 II, S. 600, 668; 1867 II, S. 581; 1873 I, S. 350, 705; 1874 I, S. 640

Bock 1864, S. 366; 1866, S. 399; 1867, S. 38, 45, 108, 119, 141, 319, 351; 1868, S. 401, 420, 424; 1869, S. 30, 35, 101, 354; 1870, S. 63, 124; 1871, S. 351, 375

Bremer Sonntagsblatt 1862, S. 381

Deutsche Musik-Zeitung 1862, S. 344

Dwight’s Journal of Music 1871, S. 148

FritzschMW 1870, S. 137, 141, 496; 1871, S. 694; 1889, S. 311

Fürstlich-Lippisches Regierungs- und Anzeigeblatt 1866, S. 735

Leidsch Dagblad 4. Mai 1892

Leipziger Zeitung 1867, 3. März; 1870, 22. Mai

Monthly Musical Record 1873, S. 51, 52f., 93f.

Morgenblatt für gebildete Leser 1863, S. 92f.

Musical Review and Musical World [New York] 1862, S. 307

Musical Standard 1873 I, S. 163

MusT 1873, S. 43; 1875, S. 776

MusW 1864, S. 763, 836; 1867, S. 743; 1869, S. 783; 1873, S. 141, 337, 345

Niederrheinische Musik-Zeitung 1866, S. 388f., 397; 1867, S. 85

Het Nieuws van den Dag. Kleine Courant [Amsterdam] 1876, 25., 30. Dez.; 1877, 4., 6. Jan.; 1884, 22. Apr.; 1892, 24. Nov.

NZfM 1861 II, S. 111; 1862 I, S. 105; 1862 II, S. 14, 142, 157; 1863 I, S. 161; 1864, S. 404, 453; 1865, S. 378; 1866, S. 445, 447; 1867, S. 33, 35, 40, 42, 58, 64, 97, 134, 154, 162, 167, 359, 399, 418, 442; 1868, S. 64, 434; 1869, S. 14, 26, 51, 84, 103, 401; 1871, S. 406f., 409, 419; 1872, S. 41; 1874, S. 240

The Orchestra 1873, S. 116

Preussische Provinzial-Blätter 1866, S. 266

Signale 1861, S. 285; 1862, S. 213, 382, 540, 558, 574, 654, 716; 1863, S. 265; 1866, S. 74, 88, 231, 736, 808, 912; 1867, S. 11, 93, 112, 247, 256, 372, 419, 466, 851, 863, 865, 873, 902, 920; 1868, S. 118, 344, 1079, 1102; 1869, S. 77, 181, 326, 842, 922, 952, 1050, 1066; 1870, S. 106, 170, 182, 339, 406; 1871, S. 724, 729, 747, 810, 871; 1872, S. 379, 452; 1873, S. 61, 232, 359, 486; 1875, S. 170; 1876, S. 771, 891, 906, 1016, 1081; 1878, S. 508; 1879, S. 195; 1882, S. 195; 1892, S. 1017; 1894, S. 457; 1895, S. 308; 1897, S. 282

The Times [London] 1873, 8. März, 30. Juni

Die Tonhalle. Organ für Musikfreunde 1869, S. 93, 104

Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart 1870, S. 288

Warschauer Zeitung 1869, 10., 25. Mai, 7., 11., 16. Juli

Rudolph Riga

Wilhelm Joseph von Wasielewski, Die Violine und ihre Meister, Leipzig 1869.

Emil Kneschke, Das Königliche Conservatorium der Musik zu Leipzig 1843­1893, Leipzig 1893.

Renate Federhofer-Königs, Wilhelm Joseph von Wasielewski (18221896) im Spiegel seiner Korrespondenz (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft 7), Tutzing 1974.

Theo Zart, Die Geschichte des Krefelder Orchesters, des Konzert- und Chorwesens sowie der Musikschulen von 1870  1945, Köln 1980.

Silke Wenzel, „Franziska Friese“, in: MUGI. Musik und Gender im Internet, http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id=frie1846, Zugriff am 19. Sep. 2012.

 

Bildnachweis

Doppelporträt, Sammlung Manskopf der Universitätsbibliothek Frankfurt a. M., http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2003/7800481/, Zugriff am 26. Sept. 2012.

Konzertanzeige, Warschauer Zeitung 7. Juli 1859.

Konzertanzeige, Algemeen Handelsblad [Amsterdam] 31. Dez. 1876.

Kniestück, Sammlung Manskopf der Universitätsbibliothek Frankfurt a. M., http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2003/7800483/, Zugriff am 26. Sept. 2012.

 

Volker Timmermann

 

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