Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Schipek, Schipeck, Marie, Maria (Antonia Josefa)

* um 1841 bzw. 1844 oder um 1847, Todesdatum unbekannt, Geigerin, Dirigentin und Sängerin. Marie Schipek war die Tochter des Flügelhornisten Franz Schipek (um 1807 – um 1860), und der Handarbeiterin Josepha Schipek geb. Kozaczek (1815–?). Franz Schipek war Mitglied der Wiener Flügelhornistten unter der Leitung von A. Fuchs und gründete im Anschluss hieran, spätestens 1843, das Flügel-Hornisten-Corps bzw. Wiener Flügelhornisten-Corps.

Er erteilte seinen Kindern – neben Marie waren dies die Halbschwester Katharina Josepha, später verh. Göhler (1836–1875) und der Bruder Franz Schipek (1842–1881) – schon früh Instrumentalunterricht und trat mit ihnen ab 1852 als Künstlerfamilie Schipek in Wien und Umgebung sowie in Brünn auf. Der Bruder Franz wurde 1855 an das Wiener Konservatorium aufgenommen, wo er zwei Jahre lang Violine bei Josef Hellmesberger d. Ä. studierte und Harmonie- und Kompositionslehre bei Simon Sechter belegte. Frauen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Geigenabteilung zugelassen. Marie studierte in den Jahren 1860/1861 und 1861/1862 stattdessen – ebenfalls am Konservatorium – Gesang. Über die weitere Ausbildung auf der Violine liegen keine Informationen vor.

 

 

Auftritte der Musikerin sind seit Ende der 1850er Jahre in der Wiener Presse dokumentiert. Im Dez. 1858 wirkte sie als Sängerin in einem Konzert von Franz Schipek – unklar, ob Vater oder Bruder der Musikerin – im Saal des Wiener Musikvereins mit. Verrisse dieser Konzertveranstaltung in der „Neuen Wiener Musik-Zeitung“ und der Wiener „Morgen-Post“ gründen vor allem in der Verortung der MusikerInnen in der Unterhaltungskultur: „Fräulein Schipek […] wurde nur belächelt. Das ganze Konzert war ein großer Mißgriff, ein Hereinziehen der Bierbank in einen Musiksaal, eine Entweihung der ‚Vierzeiligen‘, indem man sie aus dem Stande der Lerchenfelderischen Unschuld [Lerchenfeld (Wien) war seit dem 18. Jahrhundert für seine ausgeprägte Unterhaltungsmusikkultur bekannt] in die Atmosphäre der Mozart und Beethoven verpflanzte“ (Morgen-Post 28. Dez. 1858). Weitere Belege für die Konzerttätigkeit Schipeks finden sich seit dem Jahr 1863. Wiederholt wird sie in Konzertanzeigen als Lokalsängerin vom Hermannstädter Theater angekündigt. Als solche trat sie in Gaststätten wie Grassl’s Saal in Währing und Hein’s Singspielhalle in Neulerchenfeld auf. Ebenda war die Musikerin im Frühjahr 1863 erstmals auch als Geigerin zu hören. In der Ankündigung einer Konzertsoiree des Kapellmeisters Johann Kaspar im Neulerchenfelder Apollo-Saal wird sie schließlich auch als „Violin-Virtuosin“ (Fremden-Blatt 12. März 1865) erwähnt. Es schließen sich zahlreiche Auftritte der Geigerin an, als Sängerin war Marie Schipek fortan offenbar nicht mehr zu hören. Wiederholt wirkte sie in Konzerten Johann Kaspars mit und wird der Öffentlichkeit Ende Mai „als neu engagirtes Mitglied“ (ebd. 30. Mai 1865) in dessen Kapelle vorgestellt. Wenig später wird sie in den Anzeigen bereits als Konzertgeberin neben Kaspar aufgeführt, mitunter auch als Dirigentin bzw. Leiterin der Kapelle (zusammen mit Kaspar) genannt. Auftrittsorte bleiben weiterhin Unterhaltungslokale wie der Apollo-Saal sowie Zobel’s Bierhalle und Restauration in Fünfhaus.

Im Sept. 1865 veröffentlichte Marie Schipek eine Stellenanzeige im Wiener „Fremden-Blatt“, in der sie um Musikerinnen zur Gründung eines Damenquartettes warb:

 

Anzeige im Wiener „Fremden-Blatt“ (13. Sept. 1865).

 

Debüt feierte das Ensemble knapp zwei Monate später, am 18. Nov. 1865, in Schwender’s Colosseum (Fünfhaus). Als „erste Wiener Damen-Concert-Musik“ (Neues Fremden-Blatt 18. Nov. 1865) erregten die Musikerinnen – bis auf Marie Schipek werden sie namentlich nicht benannt – „schon um der Absonderlichkeit der Idee willen allenthalben Aufsehen und Bewunderung […]. Um die Pulte herum saßen vier Damen in zartem Alter, mit hübschen Gesichtern, in netten weißen Kleidern und behandelten ihre Instrumente (Violine, Flöte und Klavier) mit großem Geschicke. Da man Damen gegenüber immer zarte Rücksicht üben muß, so ging das Publikum nicht gar zu strenge in’s Gericht und nahm die Produktion mit lautem einstimmigen Beifall auf, und selbst ein weniger nachsichtiger Beurtheiler fände an dem exakten und präzisen Vortrage nicht viel auszusetzen. Die Damen vermieden mit feinem Takte das Gebiet der Klassizität und hielten sich meist im Fahrwasser der gewöhnlichen Tanzstücke. Einige Walzer von Strauß und ein Potpourri von Resch mußten zur Wiederholung gebracht werden. […] Wenn das ‚Damen-Quartett‘ nur erst bekannt wird, dann dürfte es sicherlich auch gesucht werden“ (ebd. 20. Nov. 1865). In verschiedenen Gaststätten bzw. Unterhaltungslokalen waren die Musikerinnen anschließend zu hören.

Während der folgenden Jahre wirkte Marie Schipek innerhalb unterschiedlicher Besetzungen. Im Herbst und Okt. 1866 war sie wiederholt mit dem Volksliedsänger Wilhelm Krauser sowie dem Sänger Duchoslav und dem Pianisten Ott in Wiener Unterhaltungslokalen zu hören. Ostermontag 1868 debütierte die Geigerin dann mit der „neuen Damen-Concert- u. Volkssängergesellschaft“ (Fremden-Blatt 12. Apr. 1868), der neben Wilhelm Krauser und einem Musiker namens Göhler Katharina Göhler und die Violinistin Leopoldine Ambros (die später auch Konzertmeisterin des Ersten Europäischen Damenorchesters von Josephine Amann-Weinlich war) angehörten. Im Juni des Jahres spielte sie erstmals mit einem als „Damen-Concert“ (ebd. 13. Juni 1868) oder „erstes Wiener Damen-Terzett“ (ebd. 20. Juni 1868) bezeichneten Ensemble, in dem Leopoldine Ambros und die Pianistin Betti Hieß mitwirkten. Im Sept. folgten wiederum Auftritte mit dem „ersten Wiener Damen-Quartett“ (ebd. 23. Sept. 1868), und im Okt. ist das Wirken einer neuen „Damen-Concert- und Sänger-Gesellschaft“ (ebd. 1. Okt. 1868) mit Wilhelm Krauser, Marie Schipek, Leopoldine Ambros, Theodor Korn und Betti Hieß belegt. Am 21. März 1869 wirkte außerdem ein „Damen-Concert chantant“ (ebd. 21. März 1869) mit Marie Schipek, Betti Hieß, Josefine Friedl und dem Komiker Theodor Korn in Wien, und für den 17. Juni 1871 ist schließlich der erste Auftritt einer als solche bezeichneten Damenkapelle von Marie Schipek dokumentiert, die als „erste Wiener Damen-Kapelle“ (Neues Fremden-Blatt 5. Apr. 1873) in der folgenden Zeit in verschiedenen Wiener Unterhaltungsetablissements zu hören war. Nebenher finden sich weiterhin Ankündigungen für Auftritte des Schipekschen „Wiener Damen-Quartetts“ (Fremden-Blatt 5. Sept. 1871) sowie des „Damen Salon-Terzett“ (ebd. 11. Dez. 1871).

 

Annonce im „Neuen Fremden-Blatt“ (17. Juni 1871).

 

Noch im Dez. des Jahres konzertierte die Damenkapelle in Prag. Im Frühjahr 1873 folgte ein Engagement zu täglichen Auftritten im Wiener Lokal „Zum Eisvogel“, das sich mit weiteren Praterlokalen in den folgenden Jahrzehnten zu einem beliebten Auftrittsort von Damenkapellen entwickelte. Für den 16. und 17. Nov. 1873 kündigt das „Fremden-Blatt“ das Debüt der „neuorganisirten I. Wiener Damen-Kapelle“ (Fremden-Blatt 1. Nov. 1873) an. Im folgenden Jahr scheint das Ensemble eine erste Konzertreise unternommen zu haben. Im Apr. 1874 befand es sich in Paris. „La Comédie“ berichtet über einen Auftritt im Pariser Casino Cadet. Das Blatt verweist auf die Mitwirkung der Schwestern Rudolfine und Eugenie Epstein (Violoncello und Violine) sowie der Pressnitzer Zitherspielerin Marie Knebelsberger. Letztere skizziert in ihrem Tagebuch die Reise mit einer Damenkapelle, die im Febr. 1874 in Begleitung eines Kassiers, eines Leiters, Orchesterdieners und offenbar sogar von Garderobieren mit dem Schnellzug von Wien nach Paris aufgebrochen war. Dass es sich hierbei um das Schipek-Ensemble handelt, scheint aufgrund der entsprechenden Verknüpfung in der „Comédie“ naheliegend. Bis zum 20. Apr. befanden sich die Musikerinnen in Paris. In den nächsten Monaten folgten zahlreiche Auftritte in Nordfrankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden. In den folgenden zwei Jahrzehnten unternahm die Erste Wiener Damen-Kapelle zahlreiche Konzertreisen, nahm Engagements an in Salzburg (1875), München (1875), dem böhmischen Leitmeritz (tschech. Litoměřice, 1876) und Lobositz (tschech. Lovosice, 1876), in Linz (1876, 1877, 1878, 1879, 1883), Laibach (slow. Ljubljana; 1877, 1878), Znaim (tschech. Znojmo, 1879), Prag (1879, 1881, 1888), Baden (1881, 1883, 1884), Teplitz (tschech. Teplice, 1882), Paris (1883, 1887) und Brüssel (1892). Im Rahmen der Weltausstellung spielten die Musikerinnen Ende Juli 1885 in Antwerpen und reisten im Anschluss hieran erstmals nach England, wo sie sich während ihres dreimonatigen Aufenthalts „als die Hauptattraction des in London dicht am Battersea-Parke gelegenen neuen Albert-Palastes“ (Wiener Zeitung 1. Okt. 1885) erwiesen. Nach einer weiteren Tour durch Schottland und Nordengland hielt sich die Kapelle weitere Monate in London auf, bevor sie für kurze Zeit nach Wien zurückkehrte. England (1886, 1887, 1890, 1892, 1893, 1894, 1895) blieb ein ebenso beliebtes Reiseziel der Kapelle wie die Niederlande (1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1894), wo sie ebenfalls in zahlreichen Städten meist mehrmonatige Engagements annahm. Außerhalb Europas konzertierte Schipeks Kapelle offenbar nicht. Hierzu äußert sich Schipek in einem Interview: „Of course I have had plenty of offers from America. I have been asked to play in India. The Khedive gave me an invitation to come to Cairo, and the Emperor of China wanted me at Pekin. But I don’t like going so far from home. In fact, I sometimes feel tired of the life of a wandering musician, and think of giving it up“ (Magazine of Music 1887, S. 26).

 

Die Damenkapelle von Marie Schipek, um 1885.

 

Die Damenkapelle Marie Schipeks führte, wie im „Laibacher Tagblatt“ zu lesen ist, „keine klassischen oder Konzertpiecen im Programme, sondern huldigt der heiteren Tonmuse“ (Laibacher Tagblatt 12. Apr. 1877). Tänze – Walzer, Polkas, Gavotten, Galopps und Mazurkas – von Komponisten wie Joseph Lanner, Johann Strauss (Sohn), Eduard Strauss, Josef Kaulich, Léo Delibes, Johann Resch, Carl Michael Ziehrer, Philipp Fahrbach d. J. und Celian Kottaun machten den Großteil des Repertoires aus. Potpourris und Ouvertüren aus zeitgenössischen Opern wurden ebenfalls häufig gespielt, Werke von Michael William Balfé, Franz von Suppe, Johann Strauss Sohn, Emil Waldteufel und Richard Wagner standen vielfach auf dem Programm. Solistisch ließ sich Marie Schipek wiederholt mit Gounods Méditation über Joh. Seb. Bachs Präludium Nr. 1 C-Dur BWV 846 (Ave Maria) hören.

 

Die Damenkapelle von Marie Schipek, um 1887.

 

Für Marie Schipeks Auftritte sowie jene der gesamten Kapelle sind positive Besprechungen repräsentativ. Dabei heben die Rezensenten häufig auf das Äußere der Musikerinnen ab. Durch aufwendige Konzertkleider und Kostümwechsel in den Pausen versuchten die Musikerinnen die Attraktivität ihrer Auftritte zu erhöhen: „The young ladies look quite captivating in their change of dress, scarlet bodies and white skirts, excepting their conductor, or conductress, Mdme. Schipek, who has a black one“ (MusW 1885, S. 579). Mehrfach findet sich in den Besprechungen auch eine Beschreibung des Dirigats von Schipek: „The orchestra […] is conducted by Madame Schipek, who beats time with a bow, and off and on plays a few bars pour encourager les autres, after the manner of Herr Strauss“ (Times 22. Aug. 1885). Dem „Liverpool Mercury“ zufolge spielte sie nicht allein ‚einige Takte‘, sondern leitete das Ensemble von der Geige aus: „Conducting with a violin bow the opening bars of a piece to give pulsation to the performance, she then becomes the chef d’attaque, fiddling with the utmost vigour, and marking the rhythm with not ungraceful movements of the body. Her face is towards the audience, and her back is turned to the board; but she has complete control of the latter, between her and whom there is evidently a sympathetic feeling“ (Liverpool Mercury etc 18. Mai 1886).

Daneben geht es in den Konzertkritiken – anders etwa als bei dem zwischen 1869 und Ende der 1870er Jahre konzertierenden Damenorchester von Josephine Weinlich oder auch noch bei den ersten Auftritten der Kapelle Schipeks – nicht mehr vorrangig um die Attraktion, die Neuigkeit einer öffentlich auftretenden Damenkapelle. Gleichwohl wird über die Fokussierung auf das Visuelle sowie die Betonung des Geschlechts der Musikerinnen ein solches Ensemble weiterhin als Besonderheit markiert. Beispielhaft ist im „Musical Standard“ 1885 zu lesen: „Coming from Vienna, the lady orchestralists naturally incline to the music and mannerisms of the famous Strauss band; and this inclination is carried forward with such skill and spirit as to remove all sense of imitation, and redounds to the credit of the efficient lady corps. Though the performances are spirited, and though it may be allowed primà facie, that manly energy is a necessity in orchestral playing, the Viennese ladies are by no means Amazons, but on the contrary artists in possession of femine [sic] grace, suspectibility, tenderness, and refinement“ (Musical Standard 1885 II, S. 97).

Im Laufe der Jahre veränderte sich die Kapelle wiederholt in Größe und Besetzung. Die Europareise im Jahr 1874 unternahm Marie Schipek den Ausführungen Marie Knebelsbergers zufolge mit einer 22 Musikerinnen starken Kapelle. Wenige Jahre später konzertierte sie mit einem nur halb so großen Ensemble: Im März 1876 bestand dieses aus „3 erste[n], 2 zweite[n] Violinen, Contrabaß, Violoncell, Pianoforte, Harmonium, Flöte, Triangel, Trommel und Pauken“ (Leitmeritzer Zeitung 18. März 1876). Im darauffolgenden Jahr spielten in Laibach nur noch sieben Musikerinnen („3 Violinen, Violon, Klavier, Harmonium und kleine Trommel“, Laibacher Tagblatt 12. Apr. 1877), und auch in den folgenden Jahren scheint die Mitgliederzahl unter zehn Musikerinnen geblieben zu sein. Die erste Englandreise im Jahr 1885 trat Marie Schipek mit einer deutlich größeren Kapelle an: „Mdme Schipek, the well-known Vienna conductress, has been giving concerts at the International Exhibition. She was the first woman to form a band containing female performers, and for twenty years has fully maintained her high artistic reputation. Her present orchestra consists of 45 members of the fair sex, and 10 men“ (MusW 1885, S. 479). Dabei besetzte Schipek mit den Männern vor allem die Blasinstrumentensektion, außerdem wirkten zeitweise zwei Harmoniumspieler, ein Cellist, ein Flötist sowie ein Musiker an den Schlaginstrumenten mit. Nicht immer griff die Leiterin bei den Auftritten auf diese Verstärkung zurück und spielte dann allein mit Streicherbesetzung. In den Niederlanden konzertierte die Damenkapelle 1890 erneut mit nur 12 Musikerinnen. Bei den Konzerten wirkte seit 1878 auch mehrmals Herr Schipek mit, wobei es sich vermutlich um den Ehemann Marie Schipeks handelt, der in der Presse ausschließlich unter dem Familiennamen der Musikerin genannt wird.

Die Musikerinnen finden namentlich kaum Erwähnung bzw. lässt sich kaum feststellen, ob die genannten Musikerinnen allein mit der Kapelle oder als feste Mitglieder der Kapelle aufgetreten sind. Ob sie tatsächlich, wie die Linzer „Tages-Post“ angibt, „zum größten Theile aus dem Wiener Konservatorium hervorgingen“ (Tages-Post [Linz] 17. Apr. 1879), ist auf der Grundlage der vorliegenden Quellen nicht nachvollziehbar. Die namentlich bezeichneten Musikerinnen Mathilde Heischelmann (Klavier, Harmonium) und Auguste Kosubeck (Violoncello), die laut Information desselben Blattes ein Studium am Wiener Konservatorium absolviert haben sollen ([Linzer] Tages-Post 24. Dez. 1878), lassen sich in den Studierendenverzeichnissen der Einrichtung nicht nachweisen. Neben ihnen sind aus der Schipek-Kapelle allein noch Eugenie Hainisch (Kontrabass) und Marie Hainisch (Schlagwerk) bekannt, die Ende der 1870er Jahre in der Kapelle gewirkt haben. In der Presse wird indes wiederholt auf die österreichische und ungarische Herkunft der Musikerinnen abgehoben. Marie Schipek selbst gibt als Herkunft der Musikerinnen Wien und Umgebung an.

Letzte Hinweise auf das Wirken Marie Schipeks mit der Damenkapelle finden sich 1895. Danach verliert sich die Spur; nach fast 40jähriger öffentlicher Konzerttätigkeit.

 

KOMPOSITIONEN

Für Orchester: Rudolfsheimer Walzer; Faschingedanken-Polka, vor bzw. im Jahr 1872

 

LITERATUR

Auszug aus dem Tagebuch Marie Knebelsbergers, Privatbesitz von Günther Lechner (Urgroßneffe von Marie Knebelsberger-Auer), Nutzung mit freundlicher Genehmigung.

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Rotterdamsch Nieuwsblad 1891, 10. Aug.; 1894, 28. Sept., 2., 5., 12. Okt.

Salzburger Volksblatt. Unabhängige Tageszeitung für Stadt und Land Salzburg 1875, 11., 14., 16. Sept.

Saturday Review of Politics, Literature, Science, and Art 1885, Juni, S. 789, Okt., S. 447

Soerabaijasch Handelsblad 31. Okt. 1889

Tages-Post [Linz] 1876, 26. Sept.; 1877, 21., 22. Febr.; 1878, 24., 28., 31. Dez.; 1879, 4., 5. Jan., 17., 20. Apr.; 1883, 28., 29. Sept.

Le Temps [Paris] 8. Juli 1887

Times [London] 1885, 18., 22. Aug., 29. Dez.; 1886, 15. Jan.; 1887, 4., 16., 18., 22., 25. März, 2., 5., 9., 15., 20., 27., 30. Apr., 4., 23., 28. Mai

Le Tintamarre [Paris] 17. Juli 1887

Tubantia [Enschede] 1890, 22., 26. Febr., 1. März; 1891, 25., 28. Febr., 4. März; 1894, 10., 13., 17., 20. Okt.

Wiener Zeitung 1879, 4. Mai; 1884, 18. Dez.; 1885, 17. Juli, 1. Okt.

Znaimer Wochenblatt 22. Febr. 1879

Dan H. Laurence (Hrsg.), Shaw's Music. The complete musical criticism in three volumes, 3 Bde., Bd. 1: 1876–1890, London [u. a.] 1981.

Margaret Myers, Blowing her Own Trumpet. European Ladies’ Orchestras and Other Women Musicians 1870d–1950 in Sweden, Göteborg 1993.

Derek B. Scott, Sounds of the Metropolis. The Nineteenth-Century Popular Music Revolution in London, New York, Paris, and Vienna, Oxford [u. a.] 2008.

Freia Hoffmann u. Volker Timmermann (Hrsg.), Quellentexte zur Geschichte der Instrumentalistin im 19. Jahrhundert, Hildesheim [u. a.] 2013.

Monika Kornberger, Art. „Schipek, Familie“, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 online, 2019, https://www.musiklexikon.ac.at/ml­/mu­sik_S/Schipek_Familie.xml, Zugriff am 26. Apr. 2022.

Annkatrin Babbe, ‚Wiener Schule‘ – Geigenausbildung bei Josef Hellmesberger d. Ä., Wien, i. V.

 

Bildnachweis

Magazine of Music Mai 1887, S. [45]

Fremden-Blatt 13. Sept. 1865

Neues Fremden-Blatt 17. Juni 1871

http://www.tempo-di-valse.at/schipek.html, Zugriff am 26. Juni 2016.

Magazine of Music 1887, S. 26

 

Annkatrin Babbe

 

 

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