Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Paris, Henriette, verh. Gerhardt

* um 1798 in Wien, Pianistin. Sie erlernte das Klavierspiel in der Musikschule Maria Theresia Paradis’ und war, nach den Aussagen Leopold von Sonnleithners, deren „ausgezeichnetste Schülerin und zugleich Pflegetochter“ (S. 5). Darüber hinaus unterrichtete Paradis sie in Gesang und Kontrapunkt. Eine frühe Rezension erwähnt sie als 12-jähriges Mädchen, dem „nichts […] zu schwer zu seyn [scheint] und das „schon sehr artige Variationen componirt und selbst aufgeschrieben“ hat (AmZ 1810, Sp. 474). Zunächst sah es danach aus, als würde Henriette Paris als beste Pianistin des Hauses die Lehranstalt als Paradis’ Nachfolgerin leiten. Sie heiratete jedoch 1815 und gab ihren Beruf auf.

 

LITERATUR

AMZ 1810, Sp. 474, 607f.

Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik 1862, S. 5

Leopold von Sonnleithner, Musikalische Skizzen aus Alt-Wien, Wien 1862.

Hermann Ullrich, „Die erste öffentliche Musikschule der Maria Theresia Paradis in Wien 1808-1824“, in: Musikerziehung 16 (1962/63), S. 187–191, und 17 (1963/64), S. 56–62.

Marion Fürst, Maria Theresia Paradis (= Europäische Komponistinnen 4), Köln [u. a.] 2005.

 

MG/FH

 

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