Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts

Herausgegeben von Freia Hoffmann

 

Band 18

Anna-Christine Rhode–Jüchtern

Maria Leo (1873–1942). Pionierin einer neuen Musikpädagogik

Dieses Buch ist einer Frau gewidmet, die als Musikpädagogin, Frauenrechtlerin und Seminarleiterin für die berufliche Emanzipation der Privatmusiklehrerinnen kämpfte. Nicht nur wusste sie sich mit ihrem kleinen Seminar innerhalb der riesigen Berliner Landschaft von Konservatorien, Musikinstituten etc. zu behaupten, sie wurde gleichzeitig zur Initiatorin einer auf innovativen reformpädagogischen Maximen beruhenden Lehrerausbildung.
In diesem Buch werden ihre Leistungen auf dem Gebiet der musikalischen Bildung und Ausbildung – zuerst für Frauen, in der Weimarer Republik für beide Geschlechter – erstmals ausführlich dargestellt und in den Kontext der jeweiligen fachpolitischen und sozialpolitischen Entwicklungen und Auseinandersetzungen der Zeit gestellt. Maria Leo ging es um einen Unterricht, der auf der Grundlage einer umfassenden musikalischen Bildung Musik erlebbar macht. Gleichzeitig bemühte sie sich um die soziale Absicherung der Privatmusiklehrerinnen. Die Darstellung ihrer Vita wie die Diskussion ihrer Kämpfe, Ideen und Erfahrungen ist noch heute – und heute wieder – aktuell.

446 S., 39,80 Euro, ISBN: 978-3-487-16050-4

Inhaltsverzeichnis

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de, oder im Buchhandel.

 

Band 17

Annkatrin Babbe u. Volker Timmermann (Hrsg.)

Konservatoriumsbildung von 1795 bis 1945. Beiträge zur Bremer Tagung im Februar 2019

Nach der Eröffnung des Pariser Konservatoriums im Jahr 1795 setzte in Europa mit den Gründungen in Prag (1808) und Wien (1817) eine weitreichende Institutionalisierung der Musikausbildung ein, die zur Jahrhundertmitte ihre Fortsetzung fand und auch im weiteren Verlauf nicht abriss. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Konservatorien derart groß, dass die Berliner Tageszeitung „Die Post“ vermerkt, diese Ausbildungsinstitute würden „wie Pilze aus dem Boden“ schießen, die „Firmenschilder der Konservatorien [seien] fast so häufig wie die der Tabaksläden zu finden“ (10.11.1900).
Die Musikausbildung hatte sich damit fundamental gewandelt: Neben der zunehmenden Formalisierung und Bürokratisierung waren die Kanonisierung und Standardisierung von Inhalten und Methoden, aber auch die Herausbildung neuer Berufsbilder die Folge. Der vorliegende Band versammelt Beiträge zu Prozessen und Ergebnissen dieser Entwicklung sowie deren kulturellen, politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen.

300 S., 39,80 Euro, ISBN 978-978-3-487-16049-8. Der Band ist vergriffen!

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

Band 16

Cordelia Miller

Musikdiskurs als Geschlechterdiskurs im deutschen Musikschrifttum des 19. Jahrhunderts

Das Denken in Dichotomien war im 19. Jahrhundert weit verbreitet: männlich – weiblich, Produktion – Reproduktion, Verstand – Gefühl, Interpret – Virtuose, Heilige – Hure, deutsch – undeutsch, christlich – jüdisch, Geist – Natur usw. Wer als Musikkritiker, Musikschriftsteller oder Biograph eine Wahrnehmung zu beschreiben und zu bewerten hatte, bediente sich gern dieser Topoi, um seine Wahrnehmung im Feld dieser Markierungen zu verorten, um Urteilen Kontur zu verleihen und sie in Rezeptionsraster einzufügen, die er auch bei seinen LeserInnen vermuten konnte.

Auf der Grundlage solcher wertender Dichotomien untersucht die Habilitationsschrift die Verbindung des Musikdiskurses mit dem Geschlechterdiskurs im 19. Jahrhundert, die sich auf sämtliche Bereiche des Musiklebens und der Musikkultur jener Zeit erstreckt: vom realen Geschlechterverhältnis auf der Konzertbühne über die Übertragung des 'Geschlechtscharakters' auf Komponenten der Virtuosität und des Virtuosentums bis hin zur Vereinnahmung von Komponisten im Kontext nationaler Selbstfindung.

304 S., 29,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2383-4

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online verfügbar: http://oops.uni-oldenburg.de/4679/

  

 

Band 15

Monika Tibbe

„Emanzipation der Tat“. Mary Wurm   ̶   Pianistin, Komponistin, Dirigentin, Musikschriftstellerin

Mary Wurm (1860 – 1938) prägte mit ihren Vielseitigkeit und Gestaltungskraft das zeitgenössische Musikleben. Während sie jedoch zu Lebzeiten durchaus bekannt und anerkannt war, ist sie heute weitgehend aus dem kulturellen Gedächtnis verschwunden. Eine Wiederentdeckung lohnt sich, denn schon wenige Informationen über diese Musikerin lassen ein Bild von einer Persönlichkeit entstehen, die nicht nur außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten besaß, sondern sich mit Worten und Taten ins kulturelle Leben einmischte und die den Mut hatte für ungewöhnliche Vorhaben. So gründete sie 1898 ein Frauenorchester und begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Arbeit an einem „Quellenlexikon der Komponistinnen und Musikschriftstellerinnen aller Zeiten und Länder“, das zwar nicht im Druck erschien, aber im Typoskript schon über 3000 Namen enthält.

Die Beschreibung des Lebens und Werks von Mary Wurm wird ergänzt durch einige ihrer Texte, durch Pressestimmen und durch Briefe.

137 S., 19,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2368-1

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Band 14

Volker Timmermann

„...wie ein Mann mit dem Kochlöffel“. Geigerinnen um 1800

In den Jahrzehnten um 1800 waren Violinistinnen selten. Im Konzertleben blieben Auftritte mit der Violine – anders etwa als jene mit dem Klavier – meist den Männern vorbehalten. Verantwortlich dafür war nicht nur die polare Geschlechterordnung der Zeit, sondern eine Reihe instrumentenspezifischer Hintergründe. Etwa das Aussehen der Frauen beim Spielen, die zunehmende Dominanz der auf Viotti zurückgehenden, die Violinästhetik gleichsam maskulinisierenden Französischen Violinschule oder die dunkle, mit Assoziationen an Tod und Teufel besetzte Ikonographie der Violine. All das waren Aspekte, die sich hemmend auf die Entwicklungsmöglichkeiten von Geigerinnen auswirkten und die in diesem Buch ausführlich dargelegt werden. Trotz aller Hemmnisse gab es indes auch um 1800 Violinistinnen. Vier ausführliche Biographien – Regina Strinasacchi, Luigia Gerbini, Elisabeth Filipowicz und Mariane von Berner – vollziehen im zweiten Teil des Buchs einen Blickwechsel, der nun auch den Umgang der Frauen mit den schwierigen Bedingungen zeigt.

302 S., 29,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2360-5

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Band 13

Freia Hoffmann u. Volker Timmermann (Hrsg.)

So ein glänzendes Elend ist der Künstlerstand! Aus dem Tagebuch der Violoncellistin Rosa Suck Wien 1859 und Paris 1866

Das Tagebuch, das die Violoncellistin Rosa Suck von 1858 bis 1866 führte, stellt eine ungewöhnliche und für die Alltags- und Kulturgeschichte der Musik ergiebige Quelle dar. Während sich Rosa Suck im bürgerlich geprägten Wiener Musikleben und in den adligen Pariser Salons durchaus zu bewegen und zu behaupten wusste (nicht zuletzt durch ihre sprachliche Gewandtheit), offenbart ihr Tagebuch auch eine andere Seite: die täglichen Mühen, Entbehrungen und emotionalen Befindlichkeiten einer Künstlerin, die bei allen fraglos vorhandenen Fähigkeiten und Qualitäten eben nicht zu den Berühmtheiten der Zeit zählte; entsprechend wurde sie von Veranstaltern keineswegs hofiert, sondern rang um Auftrittsmöglichkeiten und musste auch materiell unter anderen Bedingungen reisen und leben als namhafte Kollegen. Die vorliegende Edition stellt zwei größere Reisen Rosa Sucks vor, diejenige der 15-jährigen nach Wien, Brünn und Pressburg sowie eine sieben Jahre später unternommene Tournee nach Paris mit Rückreise-Stationen in Brüssel, Den Haag, Amsterdam, Hamburg, Berlin und Dessau.

168 S., 21,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2357-5

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

 

 

Band 12

Annkatrin Babbe u. Volker Timmermann (Hrsg.)

Musikerinnen und ihre Netzwerke im 19. Jahrhundert

Wie lässt sich den Netzwerken von Instrumentalistinnen im 19. Jahrhundert nachspüren, wie die Einbettung ihres Handelns in soziale Gefüge untersuchen? Die Netzwerkforschung aus historischer Perspektive ist eng auf die Quellenlage bezogen. Weit weniger greifbar scheint dabei ihre direkte Vernetzung. Bilden SchülerInnen von Hellmesberger, Clara Schumann oder die Lisztianer per se ein Netzwerk? Ist ein musikalischer Salon als Ort von Netzwerken zu betrachten? Nicht immer lassen sich eindeutige und wechselseitige Beziehungsstrukturen nachzeichnen. Dass sich solche Fragen hier insbesondere am Beispiel von Instrumentalistinnen stellen, hat mit der Genese des Sammelbandes zu tun, der durchaus als Ausgründung aus dem „Lexikon Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts“ zu verstehen ist.

Mit Beiträgen von Katharina Deserno, Raymond Dittrich, Christine Fornoff, Karl Traugott Goldbach, Kadja Grönke, Freia Hoffmann,Irène Minder-Jeanneret, Claudia Schweitzer, Monika Tibbe, Susanne Wosnitzka und der Herausgeber.

 

263 S., 26,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2338-4

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/2842/

 

Band 11

Annkatrin Babbe

Clara Schumann und ihre SchülerInnen am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt a.M.

Clara Schumann ist inzwischen wahrscheinlich die am besten erforschte Musikerin des 19. Jahrhunderts, nicht nur ihrer Verbindung mit Robert Schumann wegen, sondern auch aufgrund des Interesses, das ihr seit den 1970er Jahren von Seiten der Genderforschung entgegengebracht wird. Umso erstaunlicher ist es, dass ihre Lehrtätigkeit am Hoch’schen Konservatorium bisher kaum aufgearbeitet wurde. Annkatrin Babbe hat diese Lücke ausgefüllt und dazu eine große Menge an Material ausgewertet: Briefe, Interviews, Zeitschriften, (Auto-)Biographien von SchülerInnen, Schriften zur Biographie Clara Schumanns und Arbeiten zur Geschichte des Hoch’schen Konservatoriums (einschließlich der Jahresberichte von 1878 bis 1898). Hinzu kam eine Fülle von Presse- und Literaturbelegen über SchülerInnen und Töchter Clara Schumanns. Die meisten von ihnen sind bisher von der Forschung wenig beachtet worden; mit diesem Buch werden sie nun in 53 ausführlichen lexikalischen Artikeln vorgestellt.

255 S., 26,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2312-4

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/2587/

 

Band 10

Michaela Krucsay

Zwischen Aufklärung und barocker Prachtentfaltung. Anna Bon di Venezia und ihre Familie von „Operisten“

Anna Bon di Venezia erfuhr ihre musikalische Ausbildung am Ospedale della Pietà in Venedig, der legendär gewordenen Wirkungsstätte Vivaldis und Porporas. Als Mitglied einer Wanderoper bereiste sie Deutschland, Österreich und die Slowakei, und der markgräfliche Hof von Bayreuth bot ihr das Forum, um im Jahr 1756 auch erstmals schöpferisch mit kammermusikalischen Kompositionen an die Öffentlichkeit zu treten. Als Cembalistin wie als Sängerin verlief ihre vergleichsweise kurze Karriere durchaus erfolgreich: Bon stand in Pressburg an der Seite prominenter Sänger aus dem Umfeld Joseph Haydns wie Leopold Dichtler und Karl Friberth auf der Opernbühne, ehe sie gemeinsam mit ihren Eltern Rosa Ruvinetti und Girolamo Bon eine Anstellung am Hof des Fürsten Nikolaus Esterházy fand.

Michaela Krucsay, Universitätsassistentin am Institut für Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck, ist mit dieser Arbeit 2012 an der Karl-Franzens-Universität in Graz promoviert worden. Nach Auswertung zahlreicher zeitgenössischer Quellen ist es ihr gelungen, eine kulturhistorisch eingebettete Biographie Bon di Venezias und die soziale wie berufliche Lebenswelt ihrer Familie zu rekonstruieren, eine Arbeit, die gleichsam als exemplarisch für viele kulturelle Akteure des 18. Jahrhunderts gelten kann.

155 S., 19,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2320-9

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Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/2846/

 

Band 9

Monika Tibbe (Hrsg.)

Marie Stütz. Aufzeichnungen einer reisenden Musikerin. Quellentexte und Kommentare 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Wandermusikgruppen, die zu einem großen Teil aus Frauen bestanden, keine Seltenheit mehr. Viele dieser Ensembles erlangten durch die zahlreichen Konzertreisen Ansehen und Wohlstand. Marie Stütz geb. Klemm trat als Vierzehnjährige einer solchen Musikkapelle bei und bereiste mit dieser in den 1870er und 1880er Jahren den Orient. In ihren Tagebüchern schildert die Musikerin und spätere Ehefrau des Leiters Johann Stütz die vielfältigen Reiseerfahrungen und gibt zugleich Einblicke in die Arbeit und den Alltag einer reisenden Kapelle.

Monika Tibbe leistet mit ihrem Buch einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung der Musikkapellen. So ergeben sich aus den Reiseberichten zusammen mit weiteren Dokumenten der Söhne von Marie Stütz über das Musikleben im Erzgebirge und das Wandermusikantentum neue Erkenntnisse über die Sozialgeschichte der Unterhaltungsmusik und die Unterhaltungsmusikerinnen. Bisherige Einschätzungen der sogenannten Damenkapellen müssen vor diesem Hintergrund revidiert bzw. ergänzt werden.

125 S., 14,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2257-8

Der Band ist vergriffen!

 

Band 8 

Annkatrin Babbe

„Ein Orchester, wie es bisher in Europa noch nicht gesehen und gehört worden war“

Das „Erste Europäische Damenorchester“ von Josephine Amann-Weinlich 

1868 gründet Josephine Weinlich eines der ersten rein weiblich besetzten Streichquartette, das innerhalb kurzer Zeit zu einem großen Orchester heranwächst und von der Leiterin selbst, ebenso wie von der internationalen Presse, als das „Erste Europäische Damenorchester“ bezeichnet wird. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der Instrumentalistinnen noch immer als eine Kuriosität betrachtet werden, stellt dieses Orchester eine Sensation dar und weckt in besonderem Maße die Neugier der Gesellschaft. Bis 1879 erfolgen Konzertreisen durch Europa und Amerika, die dem Ensemble internationale Aufmerksamkeit und künstlerische Anerkennung einbringen. Zusätzlich löst das „Erste Europäische Damenorchester“ mit seinen Auftritten die Gründung zahlreicher weiterer Frauenorchester aus, die bis 1920 eine attraktive Einkommensquelle für Instrumentalistinnen darstellen und sich schließlich zu einem wesentlichen Bestandteil der westlichen Musikkultur entwickeln.

Vor dem historischen und kulturgeschichtlichen Kontext von Musikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert wird in dem vorliegenden Band die Entwicklung der Frauenorchester im 19. Jahrhundert nachgezeichnet. Der Hauptteil widmet sich dem „Ersten Europäischen Damenorchester“ von Josephine Amann-Weinlich, dessen Konzerttätigkeit in Anlehnung an zeitgenössische Dokumente skizziert wird, und liefert damit ein detailliertes Bild des weit verbreiteten – musikhistoriographisch bisher jedoch kaum beachteten – Phänomens der Frauenorchester.

89 Seiten, 10 Euro, ISBN 978-3-8142-2230-1

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Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/1126/

 

Band 7

Jenny Kip

Mehr Poesie als in zehn Thalbergs. Die Pianistin Marie Pleyel (1811−1875)

Bisweilen sind die Gewichtungen historiographischen Interesses erstaunlich. Clara Schumann etwa zieht seit Berthold Litzmanns umfänglicher Biographie von Anfang des 20. Jahrhunderts immer wieder – und auch schon vor den Zeiten gesteigerter Aufmerksamkeit für Themen der musikwissenschaftlichen Frauenforschung – das Interesse des Fachs auf sich. Marie Pleyel geb. Moke hingegen, in ihrer Zeit ebenfalls europaweit tätig und als Pianistin hoch angesehen, wurde von der Forschung bisher weit weniger beachtet. Jenny Kip hat nun die erste Monographie über diese Pariserin verfasst. Das Buch öffnet die Sicht auf eine Musikerin, die als Schülerin von Kalkbrenner und Moscheles durch Europa reiste, Konzertsäle füllte und – hierin liegt eine Parallele zu Clara Schumann – eine Lehrtätigkeit an einem Konservatorium ausübte in einer Zeit, in der dies für Instrumentalistinnen noch unüblich war. Auch die Persönlichkeit Pleyels, die für kurze Zeit mit Hector Berlioz verlobt war, wird in dieser Studie gewürdigt 

85 Seiten, 11,80 Euro, ISBN 978-3-8142-2187-8

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/1102/

 

Band 6

Claudia Schweitzer

...ist übrigens als Lehrerinn höchst empfehlungswürdig. Kulturgeschichte der Clavierlehrerin 

Claudia Schweitzer widmet sich in ihrer Untersuchung über Clavierlehrerinnen einem der ältesten qualifizierten Berufe, der Frauen offen stand. Sie betrachtet dabei Lehrerinnen vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis zum Wiener Kongress in Deutschland-Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen die Schilderung der sozialen Verhältnisse und der Biographik von etwa 100 Lehrerinnen für Tasteninstrumente, unter denen sich neben zahlreichen (heute) unbekannten auch so prominente Namen wie Maria Theresia Paradis, Maria Anna Mozart oder Marie Bigot finden.

Anhand umfangreichen Quellenmaterials konnten Erkenntnisse zu Unterrichtsmodalitäten, Musikschulen, Professionalisierung, Musikerfamilien, Tagesabläufen, Berufsperspektiven und Lebensumständen gewonnen werden, die eine neue Sicht auf die musikalische Unterrichtssituation im 18. Jahrhundert eröffnen.

521 Seiten, 24 Euro, ISBN: 978-3-8142-2124-3

Lieferbar. Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/792/

 

Band 5

Anja Herold 

Lust und Frust beim Instrumentalspiel

Umbrüche und Abbrüche im musikalischen Werdegang

Im Mittelpunkt des musikpädagogischen Interesses standen bisher vorwiegend die gelungenen Lernprozesse. Mit dem vorliegenden Buch hat sich dies nun in willkommener Weise geändert. Anja Herold hat mittels einer qualitativen Untersuchung auf der Basis von Interviews mit 18 GesprächspartnerInnen interessante Ergebnisse über Umbrüche und Abbrüche im musikalischen Werdegang von Jazz-, Rock- und Pop-InstrumentalistInnen vorgelegt.

Das Buch behandelt dabei nicht nur die näheren Umstände des Abbrechens bzw. der lebensgeschichtlichen Umbrüche, sondern auch die Vorgeschichten, jahrelange oder jahrzehntelange Lernprozesse und musikalische Aktivitäten, in denen durchaus auch erfolgreiches Instrumentallernen stattfand. So kann die Lektüre alle, die professionell mit instrumentalen Lernprozessen zu tun haben, anregen, sich auf SchülerInnen und ihre individuellen Hintergründe stärker einzulassen; sie lehrt aber auch einiges Grundsätzliche über instrumentales Lernen und kann allen Beteiligten Aufschlüsse über Motive und Bedingungen geben, die im pädagogischen Alltag oft unreflektiert bleiben, aber im positiven wie negativen Sinn Lernprozesse beeinflussen und möglicherweise durchkreuzen.

305 Seiten, 25 Euro, ISBN: 978-3-8142-2088-8 

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Band 4

Marion Gerards, Freia Hoffmann

Musik - Frauen - Gender

Bücherverzeichnis 1780 - 2004

Dieses Verzeichnis umfasst über 4000 Buchtitel zur musikwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung, die seit den Anfängen um 1800 bis einschließlich 2004 erschienen sind. Die Fortschreibung des von Freia Hoffmann und Franziska Eber veröffentlichten Bücherverzeichnisses „Frau und Musik, 1800–1993“ (Oldenburg 1995) betrifft nicht nur den Umfang (damals 1.400 Titel), sondern bezieht auch den seitdem etablierten Forschungszweig der Gender-Studies ein. 

Eine systematische Erfassung der Buchtitel nach Sachgebieten (Nachschlagewerke, einführende Literatur, personenbezogene Darstellungen und spezielle Literatur) sowie ausführliche Register (Personen, AutorInnen, HerausgeberInnen und Titel) ermöglichen eine gezielte Recherche.

668 Seiten, 25,00 Euro. ISBN: 3-8142-0966-4 . Der Band ist vergriffen!

 

Band 3

Thomas Beimel

In der Ferne: ein leuchtender Körper

Betrachtungen über Werke von Karol Szymanowski, Hans-Werner Henze und Myriam Marbe

Hat die Wahrnehmung der eigenen Sinnlichkeit einen Einfluss auf die Struktur einer Komposition? Diese Fragestellung wird an Beispielen aus den Liederzyklen "Des Hafis Liebeslieder" und "Lieder des verliebten Muezzins" von Karol Szymanowski sowie anhand einer Szene aus Hans-Werner Henzes Oper "Elegy for Young Lovers" untersucht. Zwei Komponisten, zwei Männer, die sich von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen fühlten und dieses Empfinden in ihren jeweiligen Zeitumständen auch als Normverletzung erlebt haben. Statt eine "schwule Ästhetik" zu postulieren, wird in den Analysen aufgezeigt, wie das Befremdliche am eigenen Begehren Ausdruck findet in einer engen Verbindung von Textfolie und kompositorischen Techniken. 

Die rumänische Komponistin Myriam Marbe findet ganz andere Antworten auf die Frage nach dem Zusammenhang von sinnlich Erlebtem und ästhetischer Reflexion. Aus ihrer Fähigkeit, Brüche wahrzunehmen, Zweifel zuzulassen und sich mutig kompositorischen Krisen zu stellen, entstand eine Musik, die auf den einzelnen Menschen und seine persönliche Sensibilität gerichtet ist. Eine Musik, die sich den Erfahrungen einer konfessionslosen Spiritualität öffnet.

106 Seiten, zahlr. Notenbeispiele, 12,00 Euro. ISBN: 3-8142-0956-6

Lieferbar, Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

 

Band 2 

Rebecca Grotjahn, Christin Heitmann (Hrsg.)

Louise Farrenc und die Klassik-Rezeption in Frankreich 

Louise Farrenc ist als Komponistin, Pianistin, Klavierprofessorin und Musikgelehrte eine Ausnahmeerscheinung im Paris des 19. Jahrhunderts. Mit ihrer Orchester- und Kammermusik knüpft sie an klassisch-romantische Vorbilder an und beweist zugleich ihre Unabhängigkeit von dem sie unmittelbar umgebenden Musikleben in Oper und Salon. Anlässlich ihres 200. Geburtstages widmete sich im Mai 2004 am Sophie Drinker Institut Bremen erstmals ein internationales Symposion dieser außergewöhnlichen Musikerin.

Die Vorträge und Arbeitssitzungen, die in dem Band dokumentiert werden, behandeln drei Themenschwerpunkte: Louise Farrencs kompositorische und wissenschaftliche Arbeit, das Pariser Musikleben im 19. Jahrhundert als zeitgenössischer kultureller Kontext von Farrencs Schaffen sowie die deutsch-französischen Beziehungen, wie sie sich im kulturellen Austausch und in politischen Aspekten der gegenseitigen Rezeption darstellen. Beiträge über die Kritische Werkausgabe von Louise Farrenc und die Editionslage bei Komponistinnen sowie ein Referat über die Dynamik kultureller Kanonisierung am Beispiel Louise Farrencs runden den Band ab.

ca. 300 Seiten, zahlr. Notenbeispiele und Abbildungen, 20,00 Euro. ISBN: 3-8142-0964-8

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Band 1

Dorothea Schenck

Très douèe, bonne musicienne

Die französche Komponistin Mel Bonis (1858-1937)

Mel Bonis repräsentiert zusammen mit Marie Jaëll, Augusta Holmès und Cécile Chaminade eine Gruppe französischer Komponistinnen, die das französische Musikleben um die Jahrhundertwende bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mitgestalteten. Bonis’ Lebenslauf ist einerseits charakterisiert durch ein anspruchsvolles Kompositionsstudium und jahrzehntelange Kompositionstätigkeit, durch die Veröffentlichung von etwa 200 Werken, die einen weiten stilistischen Bogen und ein breites Spektrum an Gattungen und Besetzungen umspannen. Andererseits ist ihre Biographie geprägt durch Beschränkungen, Rücksichten und Hindernisse, die künstlerisch begabten Frauen häufig eine selbstverständliche Entfaltung ihrer Fähigkeiten erschwerten.

Mit der Monographie von Dorothea Schenck steht nun die erste wissenschaftliche Arbeit über Mel Bonis zur Verfügung. Sie gibt nicht nur Auskunft über das Leben der Komponistin, sondern macht auch mit einer musik- und institutionengeschichtlichen Rahmenskizze einige von Mel Bonis’ disparat erscheinenden kompositorischen Strebungen verständlich. Ein besonderer Akzent liegt auf der Würdigung ihrer musikästhetischen Schriften. Ein abschließendes Kapitel über das kompositorische Werk schließt drei ausführliche Besprechungen von Klavierwerken ein, die interessante Aufschlüsse über Parallelen (z. B. zu Debussy) und Besonderheiten geben.

110 Seiten, zahlr. Notenbeispiele, 14,80 Euro. ISBN: 3-8142-0963-X

Lieferbar, Bestellung: info@sophie-drinker-institut.de

Als Volltext online zugänglich: http://oops.uni-oldenburg.de/517/